Knochensuppe – Topfglück unserer Ahnen
Erst seit kurzem ist diese besondere Suppe wieder in aller Munde. Dabei wußten schon unsere Urgroßeltern um ihre wohltuende Wirkung bei Krankheit oder nach großen Anstrengungen. Eine Knochensuppe ist kinderleicht zu kochen, dafür aber recht zeitaufwendig. Perfekt geeignet für eine gemütlichen und verregneten Sonntag. Während des Kochens entwickelt sie einen unverwechselbaren starken Duft. Einige mögen ihn sehr gern. Für alle anderen empfiehlt es sich, die Küchenfenster während des Kochvorgangs offen zu lassen oder zumindest auf Kipp zu stellen. Der recht eigene Geruch dieser Suppe entsteht durch das Auslösen der Nährstoffe aus den Knochen. Er verflüchtet sich nach dem Abkühlen gänzlich.
Knochensuppe & Knochenbrühe
Knochensuppe gilt als besonders reich an Glukosamin, Chondroitin, Hyaluronsäure und Gelatine. Letztere ist verantwortlich für die spätere Konsistenz der Suppe. Hat man alles richtig gemacht, erhält man nämlich nach dem Abkühlen ein festes Gelee. Bleibt die Suppe versehentlich flüssig, ist dies aber nicht weiter schlimm. Sie enthält dann lediglich weniger jener spezielleren Nährstoffe, ist aber dennoch genießbar und nahrhaft. Man spricht dann von Knochenbrühe, statt Knochensuppe.
Auf Grund der bereits genannten Inhaltsstoffe ist Knochensuppe besonders gesund für Gelenke. Darüber hinaus enthält sie beispielsweise noch viel von der Aminosäure Glycin, welche wichtige Neurotransmittereigenschaften besitzt.
Gelenkknochen und Apfelessig
Um eine möglichst reichhaltige Knochensuppe zuzubereiten, werden Gelenksknochen verwendet. Sie enthalten viel mehr Chondroitin, Glukosamin, Hyaluronsäure und Gelatine als normale Knochen. Je länger die Kochzeit, desto mehr Gelatine wird übrigens gewonnen. Es heißt sogar, ab etwa acht Stunden Garzeit wären erst etwa 20% der verfügbaren Gelatine aus dem Knochen gelöst. Dies ist auch der Grund, warum zu einer Mindestkochzeit von zwölf Stunden geraten wird.
(Ich persönlich habe auch mit zehn Stunden bereits gute Ergebnisse erzielt.)
Um den Mineralstoffe in den Knochen leichter nutzen zu können, kommt Apfelessig zum Einsatz. Dessen Säure ermöglicht erst den Gewinn von beispielsweise Calcium und bereichert somit die gesamte Topfkreation. Allerdings bekommt man nicht super viel Calcium aus den Knochen gewonnen. Dazu bräuchte es deutlich mehr Säure und dann würde niemand mehr die Suppe essen wollen. Nützlich sind die ausgelösten Mineralien aber natürlich schon und deswegen setzt man den Apfelsessig ein. Alternativ kann übrigens man auch Zitronensaft verwenden.
Knochenreste und Suppenlager
Bitte unbedingt alle Knochenreste nach dem Kochen sorgfältig heraussammeln. Am einfachsten gießt ihr die Suppe dazu durch ein Sieb. Denn es befinden sich nicht nur die großen Knochenreste darin, sondern auch feinere Bruchstücke. Die Knochen sind, besonders in diesem Zustand, gänzlich ungeeignet für Hunde. Wer sie dennoch meint füttern zu müssen, riskiert eine Notoperation beim Tierarzt mit ungewissem Ausgang.
Praktischerweise läßt Knochensuppe sich problemlos portionsweise einfrieren. Füllt dazu die noch heiße oder warme Suppe einfach portionsweise ab und sobald sie beginnt fest zu werden, ab ins Gefrierfach damit.
Markknochen zusätzlich mitgekocht, nach Belieben gewürzt, mit Kräutern versehen und um passendes Gemüse ergänzt, schmeckt sie auch uns Zweibeinern super. Ebenso kann man sie in Eiswürfelbehälter füllen und sich so eigene Brühwürfel basteln. Ohne Gemüse kann man sie auch wunderbar warm trinken. Probiert es mal aus!