Traumwelt - Hund mit Knochen

Knochen-Hund-Futterblatt

Schreckgespenst vieler Tierärzte, Wundermittel einiger Hundehalter, Notwendigkeit der meisten Rohfütterer. Knochen sind schädlich, Knochen sind gesund, Knochen sind tödlich. Klingt vertraut?Die Verfütterung jener bleichen Körperfragmente hat längst ihr eigenes Universum in unseren Köpfen geschaffen. Die Welt der Knochenfütterung, gefährlich traumhaft. Doch welche Thesen stimmen denn nun und was zum Verflixten sind eigentlich Rfk?

Tragende Knochen – ein Wunschtraum

Dein Hund liegt entspannt auf seinem Platz. Beide Pfoten umarmen geschickt den riesigen Rinderknochen. Ein wenig Fleisch hängt auch noch dran, was für ein Festschmaus! Pures Glück ist in der Hundemimik zu lesen. Ein breiter Smiley gleitet die tropfenden Lefzen entlang und die Zähne nagen emsig an der leckeren Naturzahnbürste. Perfekt! So in etwa sieht es in der Vorstellung vieler Hundehalter aus. Mal ehrlich, wer hatte ihn noch nie, diesen Wunschtraum?

Jedes Tier mit einem Skelett verfügt über sogenannte tragende Knochen. Alle Knochen, die maßgeblich daran beteiligt sind, ein Lebewesen aufrecht zu halten, gehören dazu. Auf ihnen ruht ein Großteil des Körpergewichtes, weshalb man sie überhaupt als tragend bezeichnet. Dazu zählen Schultern, Arme, Becken, Beine und sogar die Wirbelsäule. Auf Grund ihrer Funktion im Skelett, sind diese Knochen besonders stabil und genau diese Stabilität macht sie komplett unbrauchbar für die Hundefütterung. Beißt ein Hund zu fest auf einen solch harten Knochen und sei es nur versehentlich, kann dies bereits zu irreparablen Zahnverletzungen führen. Habt ihr schonmal einen Kirschkern im Kuchen gefunden, mit den Zähnen? So in etwa fühlt es sich für einen Hund an, wenn er im Spiel versehentlich auf den Metallring des Halsbandes seines besten Kumpels beißt. Jene Metallringe sind wiederum vergleichbar mit der Robustheit eines tragenden Knochens.
Mit Glück geht es glimpflich aus. Mit etwas Pech entstehen Haarrissfrakturen, die man teils erst Jahre später bemerkt. Mit noch weniger Glück zerschellt der Zahn sofort wie ein Schiff am Felsen. Schlimmstenfalls entstehen Splitter beim Zerbersten, die das umliegende Gewebe verletzen. Egal ob Zahnfraktur oder Haarriss, beide führen für gewöhnlich zur Operation. Das eine sofort, das andere manchmal erst Jahre später. Nur selten kann der betroffene Zahn gerettet werden. Haarrissfrakturen sind dabei besonders tückisch. Mit bloßem Auge sind sie meist nicht zu erkennen und schnell wähnt man sich auf der sicheren Seite. Allerdings entwickeln sich diese feinen Risse gern zu Zahnsteinmagneten. Keime fühlen sich wohl in den engen Nischen, Entzündungen sind die Folge. Wenn ihr also bemerkt, daß euer Hund nur einseitig deutlichen Zahnstein entwickelt beispielsweise, könnte sich ein Besuch beim Hundezahnarzt lohnen. Bricht ein Zahn unerwartet plötzlich an etwas harmlosen weg, lag vermutlich zuvor eine Haarrissfraktur vor.

Markknochen – der Nachtmahr

Dein Hund liegt seelig neben dem Sofa auf deinen Füßen. Munter benagen seine Zähne sorgsam die Kanten einer Marknochenscheibe. Fröhlich lutscht seine Zunge das zartschmelzende Knochenmark aus der Mitte. Wie eine Praline mit köstlicher Füllung, nur viel gesünder. Hund glücklich, Halter glücklich, alle glücklich. Denkste…

Ausgerechnet die beliebten Markknochen zählen ebenfalls zu den tragenden Knochen. Im Gegensatz zu ihren Verwandten bergen sie jedoch zusätzliche Risiken. Durch ihre ringähnliche Form können sie sich beim Auslutschen und Beknabbern durch den Hund unbeabsichtigt über dessen Ober- oder Unterkiefer stülpen. Nur selten bekommt man den Knochen dort wieder weg und Gewalt bei einem solchen Versuch ist hier fehl am Platze. Niemand möchte seinem Hund den Kiefer brechen, ausrenken oder seine Zähne beschädigen. Ist der Markknochen erstmal hinter den Reißzähnen verkantet, hilft meist nur noch eine Notoperation. Diese sollte zügig erfolgen, denn der Druck durch den Knochensitz führt meist zu starken Schwellungen, die mit ganz viel Pech auch die Zunge betreffen können. Diese Schwellungen wiederum können zum Absterben des betroffenen Gewebes führen, entfernt man den Knochen nicht rechtzeitig.
Zwar kann man Markknochen zur Prävention halbieren, doch dies verhindert lediglich das Überstülpen. Sie sind dann immer noch viel zu hart und wie alle Knochen jener besonderen Stabilität, nahezu unverdaulich. Werden solche Knochenteile abgeschluckt, kann man von Glück reden, wenn sie später nur erbrochen werden. Schlimmstenfalls landet man nämlich auch hier in einer Notoperation beim Tierarzt. Eine Notoperation wegen Darmverschluß oder festsitzendem Fremkörper in Magen oder Hals. Ausgang ungewiss.

Geflügelknochen – die Traumtänzer

Es gibt Hühnersuppe bei Oma. Dein Hund liegt geduldig an der Küchentür, beobachtet alles mit entspanntem Kennerblick. Seine treuen Augen folgen den geschicken Handgriffen. Oma lobt den braven Hund. Der Hühnerhals landet im Hundenapf. Ein Sprung, ein Haps, weg. Ein glücklich tropfendes Maul wartet freudestrahlend am Napf. Ein Hühnerschenkel, Festtag! Oma ist die Beste!

Geflügelknochen würden splittern, heißt es oft. Auf keinen Fall sollte man welche füttern. Auch im Internet liest man derartiges immer wieder. Tatsächlich aber trifft die nicht ganz zu, sondern bezieht sich eher auf die Knochen alter Tiere. Ähnlich wie beim Menschen, verlieren diese mit dem Alter an Widerstandsfähigkeit und Elastizität. Dies führt dazu, daß sie nicht nur leichter brechen, sondern auch eher zum splittern neigen. Allerdings erreicht das meiste Schlachtgeflügel heutzutage nicht einmal mehr das erste Lebensjahr. Dies gilt insbesondere für Tiere aus Mastbetrieben. Huhn und Pute hätten nämlich eigentlich eine durchschnittliche Lebenswartung von etwa zehn Jahren. Die Wahrscheinlichkeit im Supermarkt an Knochen eines alten Tieres zu geraten, ist also verhältnismäßig gering.

Geflügel besitzt Röhrenknochen, ist ebenfalls ein häufiges Argument. Das ist soweit korrekt. Die besitzt genaugenommen allerdings jedes Tier mit einem Skelett. Nur ist der Röhrenknochen eines ausgewachsendes Rindes etwas schwieriger zu zerbrechen als der einer Wachtel. Splittern hingegen kann jeder Knochen, man frage Unfallchirurgen. Je jünger der Knocheninhaber, desto elastischer zumeist aber das Material. Sind Geflügelknochen nun also gefährlich oder unbedenklich? Weder noch. Sie sind nicht riskanter als Gebeine andere Tiere. Allerdings gibt es vor der Verfütterung einige Aspekte zu bedenken. Dazu zählen das Alter des Schlachttieres, das reguläre Futter des Hundes und der Zustand der Futterknochen.

Alptraum – erhitzte Knochen

Es ist Sommer. Deine Freunde tummeln sich im am Gartenpool. Dein Hund hilft dem Grillmeister beim Bewachen der Würstchen. Die saftigen Koteletts warten bereits duftend auf einem Teller. So brav sitzt er auf dem leuchtend grünen Gras. Er bettelt nicht, behält aber pflichtbewußt die Fleischwaren im Blick. Du schenkst ihm einen anerkennendem Blick und ein paar freundliche Worte. Seelig wedelnd antwortet er mit dem liebsten Blick der Welt. Ein Kotelett wechselt den Besitzer. Warum auch nicht?

Knochen bestehen, grob betrachtet, aus zwei Basissubstanzen. Jene beiden bilden ein nahezu perfekte Team aus Härte und Elastizität. Durch den Hitzeprozess wird dieses Superduo der Widerstandsfähigkeit jedoch getrennt. Die organischen Stoffe verbrennen, die Elastizität geht verloren. Als wäre das noch nicht genug, verdampft auch noch das Wasser, die Feuchtigkeit. Zurück bleibt eine helle Masse anorganischer kristalliner Salze. Diese sogenannte Knochenerde macht etwa 70-80% eines Knochens aus. Auf Grund ihres Erscheinungsbildes, wird sie oft auch als Knochenasche oder Knochenkalk bezeichnet. Ihr Anteil in jenen stabilen Skelettteilen klingt erstmal nach viel. Welche Auswirkung allein der Feuchtigkeitsverlust aber hat, sieht man gut am Beispiel eines Baumes. Habt ihr schonmal versucht einen frischen Ast oder Zweig mit den bloßen Händen zu zerbrechen? Klappt nicht besonders gut, oder? Nun versucht es mit einem völlig vertrockneten identischen Exemplar. Yep, ganz genau, das ist ziemlich einfach. Kommen wir nun zur Elastizität. Was läßt sich besser biegen, ein junger oder ein alter Zweig?

Ein erhitzter Knochen ist also quasi wie ein alter und völlig vertrockneter Ast. Wirkt auf jenes einst starke Gebilde genug Kraft ein, ist es Geschichte. Die Kieferkraft eines Hundes, gepaart mit dessen steinharten Zähnen, wäre eine Beispiel. Die so entstehenden trockenen Bruchstücke und ihre scharfkantigen Splitter sind es, die schon so manchem Hund das Leben gekostet haben. Hauptsächlich wegen ihnen geriet die Knochenfütterung überhaupt erst so sehr in Verruf. Blutige Schleimhäute, perforierte Organwände und lebensgefährliche Verstopfungen sind hier die möglichen Folgen. Sie sind der pure Alptraum.

Tagtraum – Wundermittel Knochen

Möglicherweise seid ihr im Internet oder Bekanntenkreis bereits auf interessante Thesen zur heilenden Knochenfütterung gestoßen. Da werden jene bleichen Körperfragmente als perfekte und natürliche Zahnbürste empfohlen. Ebenso liest man immer häufiger von ihnen als idealen natürlichen Durchfallstopper. Doch stimmt das überhaupt, besitzen Knochen überhaupt eine heilende Wirkung?

Ja, das Kauen auf Gebeinen vermag tatsächlich Zahnstein abzusprengen und einige Beläge abzuschaben. Ist der Knochen jedoch zu hart, wird mit Pech mehr gesprengt als einem lieb ist. Ein verhältnismäßig weicher Knochen wirkt hingegen eher wie ein Pinsel, wie ihn Archäologen gern bei Ausgrabungen gern nutzen. Euer Vierbeiner kann also auch trotz Knochenfütterung Zahnstein und -verfärbungen bekommen. Der Hauptfaktor in Sachen Zahnsteinbildung ist nämlich die genetische Veranlagung. Jeder Speichel ist individuell in seiner Zusammensetzung. Ist dein Hund also genetisch entsprechend prädisponiert, wird er auch bei bester Zahnfürsorge recht flott Zahnstein ausbilden. Zweiter Faktor ist die Ernährung oder genauer gesagt, die Futterzusammensetzung. Je stärkehaltiger das Futter inkl. Leckerlis und Kauspaß, desto begünstigter die Zahnsteinbildung. Stärke ist Zucker und das Thema Zucker im Bezug auf Zahngesundheit dürfte jedem vertraut sein.

Ja, Knochen wirken stopfend. Trotzdem sind sie als Antidurchfallmaßnahme dennoch gänzlich ungeeignet. Betrachten wir zuerst nochmal das Objekt der Begierde. Ein Knochen besteht nur zu etwa 20% aus Wasser und vermag durch seinen zugleich hohen Aschegehalt reichlich zusätzliche Flüssigkeit aufzunehmen. Deswegen ist es auch so wichtig, keine schonmal erhitzten oder puren Knochen zu verfüttern. Auch auf eine passende Menge sollte geachtet werden. Jeder Hund hat dabei seine individuell verträgliche Tagesmenge an Knochen. Mißachtet man jene Punkte, riskiert man Knochenkot. Dieser kratzt wie Schmirgelpapier an den Darmwänden und führt leicht auch mal zu Verstopfung. Im schlimmsten Falle erleidet dein Hund einen lebensgefährlichen Darmverschluß. Warum nun sind sie aber nicht als Durchfallstopper geeignet? Knochen sind schwerverdaulich. Sie erfordern ein intaktes Verdauungssystem und eine hohe Magensäurequalität. Ansonsten hat der Magen-Darm-Trakt keine Chance dieses Futter zu zersetzen. Bei Durchfall ist das Verdauungssystem jedoch angeschlagen und arbeitet gewissenhaft im Rauswurfmodus. Ein Knochen würde also mit Pech kaum bis sogar gar nicht verdaut. Man könnte ebeno gut einen Golfball füttern. Die schwammähnliche Wirkung kann sogar so stark ausfallen, daß eine Art Staudamm im Darm entsteht. Die schädlichen Dinge, die den Rauswurfmodus aktivierten, können nicht mehr entsorgt werden. Okay, dafür bleibt das Wasser erstmal drin. Wird dieser Schwamm aber doch hinausbefördert, nimmt er all das wertvolle Wasser mit, daß der Körper so dringend benötigt, gefolgt von einer möglichen Flutwelle. Der Einsatz von stopfenden Mitteln ist also eine reine Symptombehandlung, behebt aber keinesfalls die Ursache der Probleme. Ein simpler Tagtraum eben. Die bessere Wahl wären Schonkost und Ursachenforschung.

Traumfänger – Knabbermythen

Versuchen wir mal all die Knabberspaßmythen kurz grob zusammenzufassen…
Da wären die extrem harten Markknochen. Sie sind unverdaulich, können sich über den Kiefer stülpen und sogar Zähne spalten. Der Nachtmahr im Wunschtraum, denn ähnliches gilt auch für alle anderen tragenden Knochen. Sie sind hervorragende Zahnmetzger, sofern sie nicht von kleineren Tieren stammen. Dann wären da noch die Knochen alter Tiere, welche zum splittern neigen. Die berüchtigten Geflügelknochen sind hingegen nicht gefährlicher als andere Knochen. Sie dürfen also fröhlich weiterhin durch eure Träume tanzen. Solltet ihr jedoch einem schonmal erhitzten Knochen begegnen, rennt um euer Leben! Diesem Alptraum ist kein Traumfänger der Welt gewachsen.
Zuletzt sei noch das besondere Risiko erwähnt, welches für Fertigfutterhunde gilt. Auf Grund der Zusammensetzung ihres Hauptfuttters, ist ihre Magensäurequalität deutlich vermindert. Das Futter braucht nicht die volle Säurestärke eines Carnivoren, um zersetzt zu werden. Zudem enthält es viele und stark säurepuffernde Bestandteile. Getreide, Kartoffeln, Pflanzen allgemein und Mineralstoffe sind die Hauptpuffer. Durch die herabgesetzte Magensäurequalität können Fertigfutterhunde Knochen nur mühsam bis gar nicht verdauen. Ähnliches gilt für Hunde, die Miscjkost erhalten. Ihr tut jenen Hunden also keinen Gefallen damit, ihnen diese Skelettfragmente als Leckerli, Zahnbürste oder was auch immer zu füttern. Ja, es kann viele Male gut gehen. Mit Glück richtet auch der mögliche Knochenkot keinen nennenswerteren Schaden an. Bis es dann das eine Mal schief geht. Dann steht ihr in der Tierarztpraxis und bangt um das Leben eures geliebten Vierbeiners.

Traumfaenger-Futterblatt

Kommen wir nun zu den Traumfängern, um unser Traumland ein wenig aufzuräumen…
Markknochen müssen nicht ungenutzt weggeworfen werfen. Schabt einfach das weiche Mark mit einem Messer heraus und verfüttert es ohne den Knochen. Habt ihr vergessen genug Fett für euren Rohfutterhund einzukaufen? Knochenmark besteht erstlinig aus Fett und eignet sich super als Notlösung. Fragt einfach beim Schlachter oder an der Fleischtheke im Supermarkt nach Markknochenscheiben. Tragende Knochen von Tieren, die kleiner als eine Hauskatze sind, sind für die meisten Hunde in der Regel kein Problem. Achtet nur darauf, daß die Hunde- größe auch zum Knochenkaliber passt. Bei Flügelknochen tun sich manche Individuen schwer mit der korrekten Verdauung. Solltet ihr diesbezüglich also Probleme bemerken oder lieber sehr vorsichtig unterwegs sein, weicht auf andere Vogelknusperhäppchen aus. Verzichtet bei Hunden, die Fertigfutter oder Mischkost erhalten klugerweise komplett auf Knochenfütterung. So vermeidet ihr jene teils lebensbedrohliche Risiken. Mögliche Alternativen wären getrocknete Sehnen oder Rinderhaut beispielsweise.

Nachtlicht – Knochen?

Knochen sind der größte Calciumspeicher eines Körpers, neben den Zähnen. Daher werden sie in der Rohfütterung bevorzugt als natürliche Calciumquelle verwendet. Der Zahnpflegewirkung ist also eher ein angenehmer Nebeneffekt. Selbiges gilt für die kotverfestigende Wirkung.
Die Magensäure eines roh ernährten Hundes besitzt ihre natürliche Stärke und ist somit in der Lage Knochen zu zersetzen. Da Knochen auf Grund ihres hohen Mineralstoffgehaltes diese aber stark puffern, braucht es noch ausreichend Rohfleisch dazu. Dieses dient als Schlüsselreiz zur Magensaftproduktion eines Carnivoren. Die Ernährung hat sogar insgesamt maßgeblichen Einfluß auf die Magensäurequalität eurer Fellnase. Seine Verdauung passt sich nämlich immer der Futterart an, zumindest soweit wie möglich. Eine Umstellung der Futterart braucht daher auch grundsätzlich mehrere Wochen. Ihr könnt euch das in etwa so vorstellen, als würdet ihr an eurem Computer vom System Windows zu Mac oder gar Linux wechseln wollen, inklusive aller Software. Sowas funktioniert verständlicherweise nicht in wenigen Minuten alias Tagen.

Da Knochen aber nunmal sehr hart sind, kommen nicht alle für die Fütterung in Frage. Geeignet sind grundsätzlich alle weicheren Knochen wie Jungtierrippen, -brustbein und Geflügelhälse. Bei Futtertieren, die nicht größer als eine Hauskatze sind, können sogar alle Knochen verwendet werden. Bedenkt nur bitte auch das Kaliber eures Hundes. Ein Chihuahua wäre mit einem Putenhals sicher überfordert. Ein Hühnerhals wäre für eine Deutsche Dogge hingegen eher wie ein Kaubonbon. Knochen, die schon einmal in irgendeiner Weise erhitzt wurden, gehören zudem in keinen Hundemagen. Füttert solche also bitte nicht. Das Risiko ist zu hoch und es gibt genügend Alternativen.

In der Rohfütterung werden Knochen für gewöhnlich nicht pur verwendet, sondern mit reichlich Fleisch daran. Eventuelle Splitter bleiben also großteils im Fleischmantel, der ähnlich wie eine Schutzkapsel funktioniert. Durch den Schlüsselreiz Fleisch wird nun die Magensaftproduktion angeregt und der Knochen kann verdaut werden. Bei der Auswahl des Knochens müssen jedoch einige Punkte beachtet werden, wie ihr hier gelesen habt. Selbiges gilt für die Entscheidung, welches Individuum jenen Knabberspaß futtern darf und welches besser nicht. Auch gewolfte Knochen sind zum Beispiel für Hunde, die Fertigfutter oder Mischkost bekommen, nicht geeignet. Warum so leicht vermeidbare Risiken eingehen, wenn es doch genügend Alternativen gibt? Hoffentlich hat euch unser kleiner Spaziergang durch die Traumwelt der Knochenfütterung nun nicht verschreckt. Auf daß euch künftig Traumfänger begleiten und euer DIY-Nachtlicht alle Nachtalbe vergraule!

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Quellen: School-Scout, Auszug: Biologie in Experimenten Heft 7, Menschenkunde: Knochen/Muskeln/Reflex, Bernadette Zwanziger, GlühSoft GbR; Thieme via medici: Knochen- und Knorpelgewebe:Stoffwechsel; Annika Appel